Zuerst einmal möchte ich bei zukünftigen Schriftwechseln mit "Hallo, Herr Bergmann" und nicht mit "Hallo Bergmann" angesprochen werden. Soviel zur Etikette.
Nun zur Bewertung des "Dreame Fensterputzroboter C1 Station".
Aktuelle Firmware-Version: V1.0.0_1170
1. Ein signifikanter Unterschied zwischen Schnell- und Tiefenreinigung ist nicht feststellbar (abgesehen davon, dass bei der Schnellreinigung die Randreinigung abwählbar ist).
2. Nach dem Starten und der Fenstergößenbestimmung beginnt der Roboter am oberen Fensterrand "reihenweise" mit der Reinigung,
aber erst in der dritten "Reihe" wird Reinigungsflüssigkeit gesprüht. Habe testweise den Roboter nach Anfahren des oberen Fensterrands pausieren lassen und die Düsenreinigung durchgeführt (alles Bestens). Trotzdem fängt er erst in der dritten Reihe mit dem Sprühen der
Reinigungsflüssigkeit an. Mit dem Ergebnis, dass der obere Fensterbereich nur unzulänglich gesäubert wird.
3. Die s. g. Zonenreinigung sieht so aus: oberen Fensterbereich eingegeben, Roboter fährt auch nach oben und reinigt das obere Drittel
mit Reinigungsflüssigkeit, der Rest des Fensters wird aber trotzdem ohne Reinigungsflüssigkeit komplett gesäubert. Was soll dann die
Zonenreinigung bringen?
4. Bei der reinen Randreinigung wird keine Reinigungsflüssigkeit gesprüht, d. h. es wird nur Schmutz hin- und herbewegt.
5. Die Aktivierung von "Einstellung der Sprühstärke" arbeitet m. E. total kontraproduktiv. Bei der Fensterinnenreinigung mit einer Raumtemparatur von 23° Celsius und einer relativen Luftfeuchte von ca. 60% ist die ausgebrachte Menge der Reinigungsflüssigkeit so gering, dass bei diesen Umgebungsbedingungen ein Teil der Flüssigkeit schon verflogen ist, bevor der Roboter sie überhaupt verteilen kann. D. h. bei der Innenreinigung ist die "Einstellung der Sprühstärke" auf jeden Fall zu deaktivieren!
6. Meldung "kehrt zum Ausgangspunkt zurück" stimmt nicht; setzt man den Dreame C1 am Fenster unten oder oben mittig an,
kehrt er immer in die vertikale Mitte des Fensters, entweder links oder rechts am Rand, zurück.
7. Bei schmalen Fenstern wird nur bei der Vorwärtswischbewegung Reinigungsflüssigkeit gesprüht.
8. Wünschenswert wäre daher eine Wahlmöglichkeit zwischen "Z"- und "N"-Reinigungspfade (wie beim Mitbewerb); damit könnte
bei schmalen Fenstern im "N"-Reinigungspfad-Modus in beiden Wischrichtungen Reinigungsflüssigkeit gesprüht werden.
9. Sprachmeldungen des Roboters zu umfangreich (beim Mitbewerber kann man den Umfang der Meldungen einstellen)
bzw. irreführend. Z. B.: am Ende des Reinigungsvorgangs ertönt Meldung, dass durch kurzen Druck auf den Startkopf die Reinigung
beginnt. Was soll das?
10. Ein weiterer Schwachpunkt ist das straffe Einziehen und dadurch bedingt das Abknicken des Netzkabels. Hier ist ein Kabelbruch vorstellbar. Eine Kabel-Tülle würde vermutlich das Problem entschärfen.
11. Das Wischergebnis ist hinsichtlich Sauberkeit einigemaßen zufriedenstellend aber nicht streifenfrei, da dem mitgelieferten
Reinigungsmittel offensichtlich ein Anteil von Ethanol (Geruchstest) fehlt.
Fazit: Das Produkt kann mit vielen Änderungen in der Firmware und der Dreame-App durch engagierte Mitarbeiter, die etwas vom Fensterputzen und Robotik verstehen, auf "Vordermann" gebracht werden.